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Spiritualität

Ein Ausschnitt aus dem Buch „Spiritualität und Ethik“

von Professor Claus Eurich, Spiritualität (erster Absatz, Seite 14-15)

Die lateinischen Begriffe spiritualis, geistlich, und spiritus, Geist, bilden den Ursprung von Spiritualität. Aus der Vielzahl der Verständnisse und Definitionen, gerade in der jüngeren Zeit, kann als Essenz formuliert werden:

Leben im Geist und aus dem Geist.

Die Spiritualität hat eine personale/subjektive und eine traditionale/religionsbezogene Seite. Zwischen beiden besteht normalerweise ein enger Zusammenhang. Die Spiritualität eines Menschen spricht von seiner inneren Ergriffenheit, von seiner Berührung aus dem Geist-Raum des Transzendenten/Göttlichen. Der spirituelle Mensch sieht sich als vom Geist geführt und inspiriert. 

„Der Geist ist es, der dich weise oder unwissend macht, gefesselt oder frei sein lässt.“
Sri Ramakrishna

„Wir sind das, was unsere Gedanken

aus uns gemacht haben;

gib also acht, was du denkst.“
Vivekananda

Das Ewig-Weibliche - Emma Schubmehl (1895 — 1984)

Alle Probleme über die Aufgabe der Frau wurzeln in dem Sinn des Weiblichen im gesamten Kosmos. So wie das irdische Lebensbild überall, immer nur ein Gleichnis ist für das andere, das höhere, eigentliche Leben des Menschen, so ist im besonderen das Leben der Frau ein Gleichnis für die Aufgabe des Weiblichen im Weltganzen.

Trotz der engen Beziehungen zwischen Mann und Frau ist das Problem des „Ewig-Weiblichen“ doch immer die große Rätselfrage. Dieses Rätselhafte bezieht sich jedoch nicht nur auf die den Mann umgebende Frau, es findet sich in eines jeden Menschen Brust, als die große Frage an das Werden, das Sein und Vergehen, an das Leben in seinem Ursprung und seiner Ganzheit. Das Zeitlose eines längst Vergangenen, die ewige, vollkommene Menschengestalt, das Urbild des Menschen, ist Sehnsucht und Geheimnis. Im zweiten Teil des Faust steigert sich bei Goethe diese Erkenntnis und darum dringt er hindurch und hinunter zu den Müttern. Sie sind die Göttinnen, die in hehrer Einsamkeit thronen, vorstehende Weltenmächte mütterlich verwaltend, die den Fluss des ewigen Werdens kennen, die göttliche Kräfte überall verbreiten und die ewige Liebe überall wirksam sein lassen. Sie wohnen im Sonnenaufgang und schauen in den tiefsten, allertiefsten Weltengrund, der alle Wesen in die Welt der Zeiten schickt und alles wieder in sich aufnimmt.

 

Die Gebote

„Ich achte das Leben in all seinen Formen, denn so finde ich Hilfe.
Ich achte die Alten, denn sie haben Lebensfülle und Weisheit.
Ich achte die Frauen, denn sie hüten das Geschenk des Lebens und der Liebe.

Ich achte die Freundschaft, denn im Teilen erfülle ich Gottes Willen.
Ich halte mein Wort, ich bin friedfertig, ich bin mutig.
Gott, lass' alle guten Kräfte wachsen, lass' mich zuhören und hinhören, wenn die Weisen sprechen,
dann wird alles, was ich tue, gut und gerecht sein.“
Ojibwa

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